Der Neubau für die Hochschule Luzern im Rösslimatt-Quartier ist ein Projekt für die Zukunft, bei dem die Architektinnen und Planer besonders gefordert sind. Denn wie sich die Lern- und Lehrformen in den nächsten 30 Jahren verändern werden, weiss heute noch niemand. «Wir setzen deshalb auf eine flexible Raumgestaltung, die sich den jeweiligen Anforderungen anpassen lässt», sagt Leander Meyer, Projektverantwortlicher Bau bei der Hochschule Luzern. Die Unterrichts- und Lernräume sind so gestaltet, dass sowohl Frontalunterricht als auch interaktive Unterrichtsformen sowie individuelles Lernen und das Arbeiten in Gruppen überall möglich ist. Auf jedem Unterrichtsgeschoss wird ein Raum mit rund 125 Metern Länge konzipiert, der frei möblier- und abtrennbar ist. «So schaffen wir Zonen, die Begegnungen und den Austausch fördern aber auch das konzentrierte Lernen möglich machen», so der Projektverantwortliche.
Auf dem obersten Stockwerk gibt es eine durchgehende Terrasse.
Lernen und Arbeiten unter freiem Himmel
Die Unterrichtsräume und Lernwelten werden drei der insgesamt sechs Etagen des neuen Gebäudes belegen. Zwei weitere Stockwerke sind für die Büros der HSLU-Mitarbeitenden vorgesehen. Im Erdgeschoss gibt es einen Empfang, eine Mensa und eine Bar mit halboffener Loggia, die als Treffpunkt für Studierende, Mitarbeitende sowie Anwohnerinnen und Anwohner dienen soll. Ein besonderer Hingucker wird die Fassade sein. Charakteristisch sind die Balkons, die das Gebäude auf allen Stockwerken umgeben und von jedem Raum aus betreten werden können. Auf dem obersten Stockwerk gibt es eine durchgehende Terrasse. «Damit ergänzen wir die flexiblen Lernwelten im Innern mit vielfältigen Möglichkeiten zum Arbeiten und Lernen unter freiem Himmel», so Meyer.
Auf eine Tiefgarage mit Autoabstellplätzen wird verzichtet, was das Areal für Fussgängerinnen und Velofahrer attraktiv macht.
Sonnenenergie vom Dach
Besonderen Wert wurde bei der Planung des Gebäudes auf Aspekte der Nachhaltigkeit und auf ökologische Standards gesetzt. «Mit dem Einsatz von Rippendecken minimieren wir den Betonverbrauch und die graue Energie», so Ulrich Meuter vom Architekturbüro Rolf Mühlethaler, das für die Planung des Areals Rösslimatt zuständig ist. Das ganze Areal und somit auch das neue Gebäude der Hochschule Luzern ist 2000-Watt-zertifiziert und das Dach wird vollumfänglich mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet. Ausserdem wird auf eine Tiefgarage mit Autoabstellplätzen verzichtet, was das Areal für Fussgängerinnen und Velofahrer attraktiv macht und die Studierenden und Mitarbeitenden zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr animieren soll.
«Eine einmalige Chance»
In den Neubau einziehen werden in rund fünf Jahren die beiden Departemente Wirtschaft und Soziale Arbeit. «Das neue Gebäude ist für uns eine einmalige Chance», ist sich Dorothee Guggisberg, Direktorin des Departements Soziale Arbeit, sicher: «Wir erhalten eine moderne Infrastruktur und flexibel gestaltbare Räume für unterschiedliche didaktische Konzepte. Ausserdem verleiht uns der attraktive Standort noch mehr Visibilität.» Auch für das Departement Wirtschaft bringt der Einzug ins Rösslimatt-Quartier einen hohen Mehrwert. «Durch die örtliche Nähe zu unseren Kolleginnen und Kollegen der Sozialen Arbeit verstärken sich die informellen Kontakte, die oft der Ausgangspunkt sind für neue Ideen. Darin steckt viel Innovationspotenzial», so Christine Böckelmann, Direktorin des Departements Wirtschaft.