«Unser jüngster Alumnus ist 21, der älteste 85 Jahre alt», verrät Konrad Amstutz, Präsident der Alumni der Hochschule Luzern. Vizepräsidentin Selina Villiger sagt: «Wir sind das Netzwerk, das den Kontakt zwischen Studierenden auch über den Abschluss hinaus erhält.» Die beiden leiten den rund 6’000 Mitglieder zählenden Verein. Mitglieder sind ehemalige und aktive Studierende aus allen Fachrichtungen, darunter wichtige Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft. Diese Vielfalt ist für Amstutz ein grosses Plus: «Wenn Design auf Architektur trifft oder Wirtschaft auf Soziale Arbeit, ergibt sich ein spannender Austausch.»
Horizont erweitern
60 bis 120 Leute nehmen in der Regel an den Veranstaltungen der Alumni teil; an besonders exklusiven Anlässen wie dem Besuch des Schiffs MS Diamant vor der Jungfernfahrt sind es deutlich mehr. Aus Gesprächen ergäben sich oft Chancen für Projekte oder gar Aufwind für die persönliche Karriere, berichtet Amstutz. Zudem bestehe dank des Vereins stets die Möglichkeit, sich über den neusten Stand der Forschung zu informieren. Das Hauptziel der Alumni sei es, den Wert der eigenen Ausbildung zu erhalten und den Horizont stetig zu erweitern. Der gelernte Schreiner Konrad Amstutz schloss in Horw vor elf Jahren als Bauingenieur FH ab. Bereits während seiner Studienzeit nahm er am Alumni-Leben teil. Unmittelbar nach seinem Abschluss trat er in den Vorstand ein und übernahm nach kurzer Zeit das Vereinspräsidium.
Doch das erfolgreich abgeschlossene Studium genügte ihm nicht; er belegte erneut Kurse an der Hochschule Luzern und schloss 2016 den Master of Business Administration (MBA) ab. Selina Villiger ist PR/Social Media Managerin der Handelskammer Deutschland-Schweiz und hat an der Hochschule Luzern Betriebsökonomie und Wirtschaftskommunikation studiert. Sie bestätigt: «Jede Fachrichtung hat ihre eigene Art, an Herausforderungen heranzugehen. Bei den Alumni treffen diese Sichtweisen aufeinander.»
Oldtimer und Kung-Fu
Neben Job und Präsidium ist Amstutz fasziniert vom Amerika der 1940er-Jahre. Er besitzt zwei Oldtimer, mit denen er auch mal zu einem Alumni-Treffen fährt. «So kann ich mein Hobby mit meinen Aufgaben vereinbaren.» Das ist bei Selina Villiger anders. Ihre Leidenschaft gilt neben Beruf und Verein dem Kung-Fu. Letztes Jahr wurde Villiger zudem in den Stiftungsrat der Hochschule Luzern gewählt, seither hat die Anzahl der Sitzungstermine stark zugenommen. «Dafür habe ich die Chance, an sehr spannenden Projekten mitzuarbeiten», sagt sie. Das Ehrenamt im Verein hat Amstutz und Villiger auch persönlich weitergebracht. Sie sind sich einig: «Wir können uns Fähigkeiten aneignen, die über das hinausgehen, was im Berufsalltag gefragt ist.»