Professionelles Musizieren belastet den Körper. Fabian Aschwanden hat das während seiner Ausbildung als Bratschist an der Hochschule Luzern selbst erfahren: Der Schmerz in der linken Schulter machte ihm klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Physiotherapie kann keine Dauerlösung sein – aber zum Glück geriet er an den richtigen Physiotherapeuten. Der nämlich machte ihm klar, dass er das Problem an der Wurzel beheben müsse.
Und die Wurzel, stellte sich heraus, war nicht die Bratsche, nicht die Haltung des Spielers, sondern ein sonst wenig beachtetes Puzzleteil: die Schulterstütze. «Es ist schon verblüffend», sagt Fabian Aschwanden rückblickend, «da bezahlt man hunderttausende oder auch Millionen von Franken für eine Geige oder eine Bratsche, und dann spielen alle mit einer billigen, massenangefertigten Schulterstütze, die meist weder für die Haltung noch den Klang optimal ist.»
Alternativen dazu fand er auf dem Markt nicht. So begann er selbst eine Stütze zu basteln, die genau auf seine Schulter zugeschnitten war. Die ersten Versuche will er nicht mehr zeigen. Die taten zwar ihren Dienst, «aber schön waren sie nicht». Doch Optik hin oder her – die selbstgebaute Schulterstütze zeigte Wirkung; eine erwartete und eine unerwartete. Erwartet hatte er, dass die Schulterschmerzen nachlassen würden, und das taten sich auch. Unerwartet kam die Feststellung, dass sein Bratschenspiel nun anders, freier klang. «Dies deshalb, weil Kompensationshaltungen nicht mehr nötig waren und der Körper mehr Kapazität für das Spielen hatte», betont Fabian Aschwanden.
Das Alumni-Netzwerk der HSLU
Alle Personen, die ein Studium oder eine Weiterbildung an der Hochschule Luzern abgeschlossen haben, sind automatisch Mitglieder im Netzwerk von HSLU Alumni. Sie haben Zugang zu einem exklusiven Kreis aus Absolventinnen und Absolventen, Dozierenden, aktiven Studierenden und Partnerorganisationen der HSLU, mit denen sie sich online und an verschiedenen Events austauschen können. Ausserdem profitieren sie von nützlichen Dienstleistungen und Benefits.
Die Basis-Mitgliedschaft ist kostenlos.
Jetzt anmelden unter hslu-alumni.ch.
Mitstudierende und schliesslich auch Dozentinnen und Dozenten wurden darauf aufmerksam und fragten nach, ob er nicht auch für sie eine – mittlerweile optisch optimierte – Schulterstütze bauen könne. Die Anfragen häuften sich so sehr, dass er das Unternehmen ErgoRest gründete, um die Nachfrage bewältigen zu können. Mittlerweile ist das Schulterstützenbauen zum zweiten Standbein von Fabian Aschwanden geworden. Und durch die Arbeit an den personalisierten Schulterstützen wiederum wuchs sein Interesse an den körperlichen Bedingungen des Musizierens, mit der Folge, dass er sich jetzt mit einem Physiotherapie-Studium ein drittes Standbein aufbaut.