Start-up speichert Sonnenenergie in Kapseln

Simon Maranda und Remo Waser sorgen dafür, dass Solarenergie bis in die Nacht gespeichert werden kann: Sie erfanden eine Kapsel mit besonderen Fähigkeiten und gründeten dazu auch noch ein erfolgreiches Start-up. Die beiden Absolventen räumen seither Preise ab und werden noch in diesem Jahr zwei Pilotanlagen realisieren.

Remo Waser und Simon Maranda entwickeln eine Methode, um Sonnenenergie effizienter zu speichern.

Wer bei kaltem Wetter schon mal einen dieser Handwärmer benützt hat, bei denen man ein Metallplättchen umknickt und damit die Flüssigkeit im Inneren zum Erstarren und gleichzeitig zum Erwärmen bringt, hat das Geheimnis von Phasenwechselmaterialien erlebt: Sie geben Energie in Form von Wärme ab, während sie von einer Phase in die anderen wechseln, also zum Beispiel von flüssig zu fest oder umgekehrt. Diese Tatsache nutzen die beiden Master-Absolventen Remo Waser (29, aus Zürich) und Simon Maranda (30, aus Luzern) mit ihrem Start-up COWA Thermal Solutions, um Wärme effizient zu speichern und damit Solarenergie im Haus auch dann zur Verfügung zu stellen, wenn die Sonne nicht scheint.

Das von ihnen entwickelte Phasenwechselmaterial füllen die beiden in etwa vier Zentimeter grosse Kapseln ab: «Die Kapseln speichern Wärme um bis zu vier Mal besser als Wasser, das bisher zu diesem Zweck gebraucht wird», sagt Simon Maranda. «Darüber hinaus können die Kapseln statt des Wassers in bereits bestehende Speicherbehälter gefüllt werden; die Hersteller brauchen ihre Systeme also nicht umzubauen», ergänzt Remo Waser.

Wie die Kapsel genau funktioniert? Im folgenden Film erklären Simon Maranda und Remo Waser ihre Entwicklung, mit der sie den Markt für Solarenergie revolutionieren wollen: 

Solarenergie speichern, damit Räume und Wasser auch nachts damit aufgeheizt werden können. Die Gründer des Start-ups COWA Thermal Solutions erklären, wie das geht.

Preisgekrönte Kapsel

Die Gebert Rüf Stiftung hat das Projekt kürzlich bereits zum zweiten Mal mit einen Förderbetrag von CHF 150’000 bedacht. Beim Gründerwettbewerb von VentureKick gewannen Maranda und Waser den gleichen Betrag für die Vermarktung und Entwicklung des Business- Modells. Innosuisse schliesslich fördert die Produktentwicklung mit CHF 400’000. Zwei Pilotanlagen sollen in diesem Jahr realisiert werden.

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