Louis Lindenmann – Bachelor Business Psychology
Oftmals kommt es anders als man denkt. Dies trifft bei Louis Lindenmann gleich mehrfach zu: Ursprünglich wollte der heute 23-Jährige angewandte Psychologie in Zürich studieren. Gelandet ist er in Luzern, studiert hat er Business Psychology – also die Psychologie, die sich mit dem Verhalten und Erleben von Menschen in der Wirtschaft beschäftig. Seine Bachelor-Arbeit hat er über den «Attitude-Behavior-Gap» geschrieben, ein Phänomen aus der Konsumentenforschung, das aufzeigt, dass Konsumentinnen und Konsumenten sich häufig nicht so verhalten, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatten.
Doch von Anfang an. Vor rund drei Jahren informierte sich Louis Lindenmann über den Bachelor in Business Administration an der HSLU, kurz nachdem er die Idee eines Psychologie-Studiums in Zürich verworfen hatte. Bei seiner Recherche stiess er auf den Studiengang Business Psychology, ein Glücksfall, wie er selbst sagt: «Das Studium verbindet meine Interessen aus der Wirtschaft mit psychologischen Aspekten. Diese Kombination hat mich nun drei Jahre lang immer wieder aufs Neue gepackt.» Er ist davon überzeugt, dass psychologische Faktoren in der Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle spielen werden. Sei es beim Konsumverhalten, bei der nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaftszweigen oder bei der Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden. «Die Implikation der Psychologie in die Wirtschaft könnte künftig unter anderem dazu beitragen, dass die Menschen grundsätzlich lieber zur Arbeit gehen und sie auch tatsächlich Freude an ihren Berufen finden», ist Lindenmann überzeugt.
In Gesprächen mit Leuten aus der Praxis konnte er feststellen, wie wichtig die Psychologie bereits heute für die Wirtschaft ist. Das zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt: Absolventinnen und Absolventen mit einem Hintergrund in Wirtschaftspsychologie sind gefragt. Louis Lindenmann hat für seine Zeit nach dem Studium bereits einen Job als Pricing & Data Analyst gefunden. «Daten spielen bei der Analyse des Konsumverhaltens eine entscheidende Rolle», sagt der HSLU-Absolvent. Deshalb könne er sein Gelerntes bei der zukünftigen Arbeit sehr gut einsetzen. Das Thema «Daten» hat es ihm angetan. Er kann sich gut vorstellen, sein Studium in absehbarer Zeit mit dem Master in Applied Information & Data Science an der Hochschule Luzern fortzusetzen. «Aber zuerst möchte ich Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln», so Lindenmann. Es bleibt also abzuwarten, ob es diesmal wirklich so kommt, wie geplant.
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Amara Pedroza Terrazas – Bachelor International IT Management
«Wie wir die Welt sehen, entspricht der Norm – diese Überzeugung bestimmt unseren Alltag. Dabei übersehen wir oft, dass viele unserer Ansichten kulturell geprägt sind und damit alles andere als sakrosankt.» Für Absolventin Amara Pedroza Terrazas ist dies die vielleicht wichtigste Lektion aus ihrem Studium in International IT Management.
Das Vermeiden interkultureller Missverständnisse aufgrund solcher «Biases» steht im Zentrum des 2018 lancierten Bachelors am HSLU-Departement Informatik. Die Studierenden lernen, IT-Projekte über die Grenzen von Kulturen und Nationen hinweg aufzugleisen und zu leiten. Jedoch auch, wie man die betriebsinternen Kulturbarrieren zwischen IT-Abteilungen und den restlichen Mitarbeitenden in einem Unternehmen überwindet. Allzu oft, so Pedroza Terrazas, scheiterten IT-Projekte just an solchen Hürden.
Amara Pedroza Terrazas Studienkolleginnen und -kollegen stammen neben der Schweiz aus Ländern wie Vietnam, Australien oder Indien. Die 36-Jährige selbst ist in der mexikanischen Metropole Monterrey aufgewachsen. Das Reisen liegt ihr im Blut. Auf einem Europa-Trip lernte sie ihren späteren Mann, einen Schweizer, kennen. Das Paar wohnt heute im Kanton Zug.
In ihrer alten Heimat hat Pedroza Terrazas Wirtschaft studiert. «Ich interessierte mich immer auch für Informationstechnologien, sah mich aber nicht als Ingenieurin und habe deshalb ein reines Informatikstudium gescheut», erzählt sie. Der disziplinenübergreifende Ansatz von International IT Management sagte ihr daher sehr zu.
Für ihre Bachelorarbeit packte die Absolventin ein ganz persönliches Problem an: «Vor einigen Jahren wurde bei mir die Gelenkkrankheit Morbus Bechterew diagnostiziert», sagt sie. Die zur Behandlung benötigten Medikamente müssen unterwegs in medizinischen Kühltaschen gelagert werden. «Ich wusste auf längeren Reisen nie, ob sie noch kühl genug waren. Das liess mir keine Ruhe.»
So entwickelte Pedroza Terrazas ihre eigene Medikamententasche mit eingebautem Temperatursensor, einem Bluetooth-Sender und einem Display. Mittels einer Smartphone-App kann sie die Temperatur auch dann kontrollieren, wenn die Tasche etwa im Gepäckfach verstaut ist. Bald erhält Amara Pedroza Terrazas die Gelegenheit, ihr Werk gründlichst zu testen: Nach ihrem Studium wird sie mit ihrem Mann für längere Zeit in Italien und Mexiko herumreisen.
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Jessica Schumacher – Bachelor Information & Cyber Security
In einem anderen Leben ist Jessica Schumacher eine gefeierte Animationsfilmemacherin. In diesem hingegen hat die 26-Jährige soeben erfolgreich den Bachelor of Science in Information & Cyber Security an der Hochschule Luzern abgeschlossen. Damit liegt sie im Trend: Die Wirtschaft sucht händeringend nach IT-Sicherheitsexpertinnen und -experten. Doch es hätte auch anders kommen können.
«Ich war schon immer gestalterisch interessiert, aber gleichzeitig habe ich eine Faszination für die Informatik entwickelt», erzählt die gebürtige Entlebucherin. Ihr Lebenslauf bildet diese beiden Leidenschaften ab: Nach einer Informatiklehre und einigen Jahren im Beruf besuchte Schumacher aus Neugierde den Gestalterischen Vorkurs an der HSLU und schrieb sich für ein Animationsstudium ein. Zufällig entdeckte sie bei ihren Recherchen den damals neuen Bachelor Information & Cyber Security und besuchte eine Infoveranstaltung. «Ich kannte das Gebiet der Informationssicherheit bis dahin kaum», sagt sie. Ihr war sofort klar: Das ist die Karriere, die ich einschlagen möchte!
Jessica Schumacher begann ein berufsbegleitendes Studium; daneben arbeitete sie beim IT-Unternehmen Switch. Sie lernte nicht nur, wie digitale Angriffe ablaufen oder wie man eine Applikation auf Sicherheitslücken testet, sondern auch wie ein Unternehmen die eigene Sicherheit effizient organisieren und möglichst rasch auf Angriffe reagieren kann. Sie als «eher technisch versierte Person» habe dank des Studiums auch Einblicke in den Management-Bereich der IT-Sicherheit erhalten, sagt sie. Das helfe ihr auch im Berufsalltag – übrigens auch das Gestalterische, wie sie beifügt: «Ich habe im Vorkurs an der HSLU ein Auge für Details entwickelt. Das ist viel wert in meinem Beruf, wo es oft um die Analysen grosser Datenmengen geht.»
So auch in Jessica Schumachers Bachelorarbeit. Die Absolventin untersuchte darin im Auftrag ihres Arbeitgebers den sogenannten Internet Background Noise, oder den «Güsel des Internets», wie sie schmunzelnd beifügt. Dabei handelt es sich um Datenpakete, die täglich jedes ans Internet angeschlossene Gerät unaufgefordert zu Tausenden erhält. Diese Pakete können harmlos sein, etwa wenn sie zu Forschungszwecken verschickt werden. Dahinter können sich aber auch Hacker verbergen, die das Internet systematisch auf Schwachstellen abklopfen und verwundbare Geräte infizieren.
In einem nächsten Schritt möchte Jessica Schumacher die Klassifizierung der gesammelten Daten verbessern. «Es ist schwierig, zwischen gut- und böswilligem Datenverkehr zu unterscheiden», sagt sie. Die Detektivarbeit hat es ihr angetan: Sie plant, sich in Zukunft im Bereich der digitalen Forensik zu vertiefen und überlegt sich, einen Master im Ausland anzuhängen.
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