Sophie Hunger, wie haben Sie die Masterclass mit den Musikstudierenden bisher erlebt? Wie waren die Stimmung und der Austausch miteinander?
Lehren ist Lernen. Andere Singer-/Songwriter beim Schreiben zu beobachten, bringt einen oftmals mehr Erkenntnisse über sich selbst als die Isolation. Gute Lieder, Musik und Bands entstehen oft aus einer Kultur heraus. Lieder brauchen kulturelle Biotope. So ein Biotop versuchen wir im Workshop zusammen entstehen zu lassen. Und das ist ganz wunderbar! Am zweiten Kursabend sassen wir noch bis spät in die Nacht vor dem Bahnhof Luzern im Kreis am Boden, mit Dosenbier und Boombox. Wir haben zusammen Musik gehört und entdeckt.
Warum liegt es Ihnen am Herzen, Studierende zu unterrichten resp. diese bei ihrer Musik zu fördern?
Weil ich auch etwas von ihnen lernen kann. Und, weil ich es mir gewünscht hätte in dem Alter so eine Szene zu haben, einen Ort, wo man sich die Ideen gegenseitig vorspielt und spiegelt – so ein Biotop eben.
Welches sind die drei wichtigsten Tipps, die Sie dem musikalischen Nachwuchs mit auf den Weg geben?
Hingabe, Mut und Aufmerksamkeit!
Was macht ein Lied für Sie besonders gut?
Ein gutes Lied stillt einen Hunger, von dem man nicht wusste, dass man ihn hat.
Was ist Ihr aktueller Lieblingssong?
Im Moment «Before you gotta go» von der australischen Singer-Songwriterin und Gitarristin Courtney Barnett.