Regula Mühlemann: Musikalische Weltklasse

Während ihres Gesangstudiums an der Hochschule Luzern gewann Regula Mühlemann immer mehr Selbstvertrauen. Heute erobert sie die internationale Opernwelt.

Regula Mühlemann

Keine fünf Jahre sind seit ihrem Masterabschluss vergangen, und Regula Mühlemann hat bereits die Opernwelt erobert: Im Sommer 2012, kurz bevor sie das Diplom erhielt, gab sie ihr Debüt als junge Papagena bei den Salzburger Festspielen. Es folgten u.a. Auftritte auf grossen Bühnen in Venedig, Paris, Wien und Berlin, eine Opernverfilmung, das ZDF-Adventskonzert in der Dresdner Frauenkirche und ein Exklusiv-Vertrag mit Sony.

Kann ein Studium einen Menschen überhaupt auf eine solche Weltkarriere vorbereiten? «Ja und nein. Zu Beginn habe ich natürlich nicht geahnt, was auf mich zukommt. Ich hatte nicht einmal genaue Vorstellungen vom Beruf einer professionellen Sängerin», sagt die 31-jährige Luzernerin. Das Studium gab ihr jedoch ausreichend Möglichkeit, sich gesanglich zu entwickeln und – beinahe ebenso wichtig – sich immer wieder auf die Probe zu stellen: bei öffentlichen Konzerten, vor den Dozierenden oder vor Mitstudierenden. «Oft war ich sogar nervöser, wenn ich vor Kommilitonen gesungen habe, als vor einem grossen, unbekannten Publikum », erinnert sie sich. «Es war ein äusserst wertvolles Training für den Umgang mit Lampenfieber.»

Besonders dankbar ist sie ihrer Gesangsdozentin Barbara Locher – bis heute Vorbild und wichtige Ratgeberin. «Bei ihr habe ich gelernt, dass gut und gerne singen nicht ausreicht, um weiterzukommen. Es braucht neben der Gesangstechnik, ein selbstbewusstes Auftreten, eine perfekte Aussprache sowie eine hohe Risikobereitschaft.» All das könne man nicht einfach lernen, man müsse ständig daran arbeiten, Tag für Tag.

«Neben der Gesangstechnik braucht es ein selbstbewusstes Auftreten, eine perfekte Aussprache sowie eine hohe Risikobereitschaft.»

Regula Mühlemann, Sängerin

Gänzlich geplatzt sei der Knoten bei ihr, als sie die Hochschule erstmals an einem internationalen Wettbewerb vertreten durfte. Regula Mühlemann – bis dahin recht unbeschwert durchs Studium gegangen – spürte jetzt, dass man ihr mehr zutraute, viel mehr. «Eine solche Einschätzung von Expertenseite ist mindestens so wichtig wie der Applaus des Publikums», so Mühlemann. Zwar gewann sie den Wettbewerb damals nicht, aber «ab da habe ich richtig Gas gegeben.» Mit Erfolg: Vor wenigen Monaten erhielt sie für ihre erste Solo-CD den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und Anfang Juni trat sie zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra in den USA auf.

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