Amadeus Waltenspühl: Merkels Einkaufstasche designen

Kreativer Kopf mit Bodenhaftung: Amadeus Waltenspühl hat nach seinem Abschluss im Master Design viel zu tun und ist auch international gefragt. Trotzdem engagiert er sich für lokale Projekte, die ihm am Herzen liegen.

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Ob Plakate für Tanzclubs, CD-Cover oder Cartoons in der Süddeutschen Zeitung: Das Werk von Designer Amadeus Waltenspühl begegnet einem auf Schritt und Tritt. Selbst die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel kam schon in den Genuss seiner Arbeit. «In einem TV-Beitrag hatte sie eine Einkaufstasche dabei, die ich illustriert habe», erzählt Waltenspühl vergnügt. Natürlich habe Merkel nichts davon gewusst. «Sie hat die Tasche sicher zufällig aus den Ferien mit nach Hause genommen.»

Die Leidenschaft fürs Gestalten liegt bei Waltenspühls in der Familie. Der Vater ist Grafiker, die Mutter Architektin. Nach dem Besuch der Luzerner Grafik-Fachklasse heuerte der Sohn als Webdesigner bei einer Agentur an. Um einen Grundstein für die angestrebte Selbstständigkeit zu legen, absolvierte er am Departement Design & Kunst der Hochschule Merkels Einkaufstasche designen Luzern ein zweijähriges Master-Studium in Design. «Ich wollte mich künstlerisch weiterentwickeln und auch die Management-Aspekte der Disziplin kennenlernen», sagt er.

Seine Studienjahre hat Waltenspühl in angenehmer Erinnerung behalten: «Ich genoss es, schon während des Studiums mein eigener Chef zu sein, eigene Projekte zu lancieren. Manche davon laufen immer noch.» Auch nach seinem Abschluss 2010 blieb der Designer der Hochschule verbunden. Seit rund fünf Jahren unterrichtet er dort in einem kleinen Pensum.

In den letzten Jahren hat sich Amadeus Waltenspühl über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Seine Werke als Illustrator und Grafiker werden mittlerweile sogar in Peking oder Wladiwostok ausgestellt. Und Anfang 2017 zeichnete ihn die Swiss Graphic Academy als Grafiker des Jahres 2016 aus. Trotz seines internationalen beruflichen und künstlerischen Erfolges ist der 32-Jährige Luzern treu geblieben: Er wohnt und arbeitet bis heute in der Neustadt. Und wann immer möglich, beteiligt Waltenspühl sich an lokalen kulturellen Projekten, zum Beispiel an einem Wimmelbuch für die Stadt Luzern. «Bei solchen Aufträgen steht nicht das Finanzielle im Vordergrund», sagt er. «Sie sind für mich eine Herzensangelegenheit. » 

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