Manchmal muss man auf die Nase fallen, um sein Glück zu finden: Weil Judith Wernli im ersten Lauf eines Snowboard-Rennens ausschied, wurde sie spontan als Kommentatorin für den zweiten Lauf angeheuert. So fand die damals junge KV-Absolventin zu ihrer Passion: der Moderation.
Die Aargauerin startete ihre Karriere bei Radio Zürisee und Radio Argovia. Seit 2003 gehört sie zum Moderationsteam von SRF 3. Parallel dazu moderierte Wernli zahlreiche Veranstaltungen.
Etwas merkte sie dabei schnell: «Wenn ein Event schlecht organisiert ist, muss ich das auf der Bühne ausbaden.» Sie fing an, sich für die Abläufe hinter den Kulissen zu interessieren und wollte wissen, was es braucht, um einen gelungenen Anlass auf die Beine zu stellen.
Zweimal Glück im Unglück
Wieder brauchte Wernli etwas Pech, um auf ihrer beruflichen Laufbahn die richtige Kurve zu erwischen. «2016 erlitt ich einen Kreuzbandriss und wusste: Im nächsten Winter kann ich das Ski- und Snowboardfahren vergessen.» Um an den Wochenenden nicht zuhause Trübsal zu blasen, suchte die Powerfrau nach einer sinnvollen Weiterbildung. «Der Infotag zum CAS Eventmanagement an der Hochschule Luzern überzeugte mich.»
Kleine Dinge, grosse Wirkung
Den Entscheid, während eines halben Jahres in ihrer Freizeit wieder die Schulbank zu drücken, hat Wernli nie bereut. Im Gegenteil: Der Lehrgang sei für sie extrem wertvoll gewesen. Sie habe sehr viel gelernt, beispielsweise bei der Abschlussarbeit. In einer Vierergruppe erstellte sie damals ein Konzept für eine Feier der Destillerie DIWISA in Willisau.
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«Ich habe aber auch viele kleine, einfache Dinge aufgeschnappt, die im Alltag immer wieder hilfreich sind», erzählt Wernli. So zum Beispiel die einfache Frage: «Warum machen Sie diesen Event?» Wird diese von den Veranstaltern sorgfältig beantwortet, vereinfacht dies nicht nur den Job der Moderatorin, sondern unter dem Strich auch die Aufgaben des gesamten Organisationsteams. Für ihre Auftraggeber sei es ein Gewinn, dass sie nicht nur eine Moderatorin engagierten, sondern jemanden, der sehr viel Know-how über alle Arbeitsprozesse bei einem Anlass mitbringe, sagt Wernli.
An der Hochschule Luzern konnte sie zudem viele Kontakte knüpfen. Mit einigen ihrer Studienkolleginnen und -kollegen arbeitet sie nach wie vor zusammen, zum Beispiel bei einem von ihr selbst organisierten Benefizanlass für syrische Flüchtlinge in Baden.