«Musik spielte schon immer eine grosse Rolle in meinem Leben», sagt die Sopranistin Rahel Bünter. Als Kind besuchte sie zusammen mit ihrer Mutter die musikalische Frühbildung, die ‹Rhythmik›, spielte Geige und sang in einem Chor. «Da hiess es zwar immer, ich hätte eine schöne Stimme. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, die Musik zum Beruf zu machen».
Sie hegte ganz andere Pläne: Mit dem Schwerpunkt Bio-Chemie im Gymnasium hatte Bünter eher die Weichen für Tätigkeiten in medizinischen Bereichen gestellt, wie beispielsweise die Physiotherapie oder Neurochirurgie. Doch dann nahm eine Freundin sie mit in ein Musical-Lager. Dort lernte sie nicht nur ihren heutigen Ehemann, ebenfalls ein Musiker, kennen, sondern erkannte auch ihr Potenzial für eine eigene Karriere als Sängerin. Sie absolvierte die Aufnahmeprüfung für das Gesangsstudium an der Hochschule Luzern und bestand auf Anhieb.
In der Heimat verwurzelt
Aufgewachsen ist Rahel Bünter in Sattel, einem kleinen Bergdorf im Kanton Schwyz. Heute lebt die 30-Jährige mit ihrem Partner in Arth-Goldau. «Ich bin sehr verbunden mit meiner Heimat und mag es eher ländlich und ruhig. Ich strebte nie eine internationale Karriere an», sagt sie. Der Entscheid für die Hochschule Luzern fiel Bünter entsprechend leicht, da sie selbst eng mit der Zentralschweiz verbunden ist und Luzern für sie wie ein grosses Dorf ist.
Sie wählte den Master of Arts mit den Schwerpunkten Vokalpädagogik und Musiktheater. Die familiäre Atmosphäre an der HSLU und der enge Austausch mit Dozierenden und Mitstudierenden gefielen ihr besonders. «Ich hatte immer eine Ansprechperson und fühlte mich nie als blosse Nummer», sagt sie.
Führungsverantwortung in jungen Jahren
Schon während des Studiums war Bünter aber klar, dass sie nicht nur als Sängerin, sondern auch als Gesangslehrerin arbeiten möchte. Mit gerade mal 26 Jahren übernahm sie zudem die Leitung der Musikschule der Gemeinde Schwyz – eine verantwortungsvolle Position mit 36 Lehrpersonen, alle älter als sie selbst. «Mein Alter war aber nie ein Thema. Ich wurde von Anfang an ernst genommen.» Dennoch begann sie zeitlich mit dem Stellenantritt das DAS-Programm «Kultur- und Bildungsinstitutionen leiten» an der HSLU. Im Anschluss hängte sie auch das CAS «Praxistools für die Leitung von Musikschulen und Kulturinstitutionen» an. In Führungs- und Managementfragen sei sie damit sicherer geworden und hätte sich bei den Weiterbildungen selbst besser kennengelernt.
Als Musikschulleiterin ist Rahel Bünter für die gesamte Organisation zuständig – von Finanzen über Strategie bis hin zur Kommunikation. Sie sieht ihre Hauptaufgabe darin, den Lehrpersonen eine optimale Arbeitsumgebung zu schaffen: «Ich möchte Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich meine Mitarbeitenden und die Schülerinnen und Schüler bestmöglich entfalten können.»
Das Alumni-Netzwerk der HSLU
Alle Personen, die ein Studium oder eine Weiterbildung an der Hochschule Luzern abgeschlossen haben, schliessen sich im Netzwerk von HSLU Alumni zusammen. Die Member von HSLU Alumni haben Zugang zu einem exklusiven Kreis aus Absolventinnen und Absolventen, Dozierenden, aktiven Studierenden und Partnerorganisationen der HSLU, mit denen sie sich online und an verschiedenen Events austauschen können. Ausserdem profitieren sie von nützlichen Dienstleistungen und Benefits.
Die Basis-Mitgliedschaft ist kostenlos.
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Leidenschaft für die Bühne
Neben ihrer Tätigkeit als Musikschulleiterin leitet Rahel Bünter den Theaterchor Arth und steht selbst regelmässig mit unterschiedlichen Ensembles auf der Bühne. Besonders das Musiktheater hat es ihr angetan, vor allem Operetten: «Ich liebe es, wenn viele kreative Menschen zusammenkommen und etwas Grossartiges schaffen», sagt sie. Zudem sei sie ein Bewegungsmensch: «Wenn ich Musik höre, kann ich nur schwer stillstehen. Beim Musiktheater kann ich das ausleben.»
In Rahmen der jährlichen Operettenproduktion des Theater Arth arbeitet sie jeweils auch mit ihrem Partner zusammen. «Während dieser Zeit sehen wir uns deutlich mehr als sonst», meint Bünter. Die vollen Agenden der beiden Musiker liessen oft nicht viel Raum zu für sie als Paar. «Umso schöner und praktischer, wenn wir etwa jedes zweite Jahr ein Liebespaar spielen», schmunzelt Bünter. Diese pragmatische Einstellung hilft ihr auch dabei, die verschiedenen Engagements unter einen Hut zu bringen. «Musik ist zwar ein elementarer Teil meines Lebens, dennoch ordne ich ihr nicht alles unter.» Eine Balance zwischen Karriere und Privatleben sei ihr sehr wichtig, genauso wie ein schönes Zuhause, um Energie zu tanken.