Das Köhlern im Entlebuch zählt seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der Schweiz. Seit Generationen produzieren Köhlerinnen und Köhler hier nicht nur hochwertige Grillkohle, sondern pflegen auch das Wissen und die Weitergabe der Köhlerei-Tradition – eine gefährdete Tradition: Es gibt heute im Entlebuch nur noch fünf aktive Köhlereien.
Ein neu geschaffener Köhlerei-Raum im Entlebucher Weiler Bramboden (LU) lädt Wander-Freunde daher zu einer Begegnung mit dem alten Handwerk ein. Ein 270-Grad-Panorama zeigt atmosphärische Bilder der Kohleherstellung. Grossaufnahmen der verschiedenen Materialien und Stadien des Köhlereiprozesses wirken mit Klängen zusammen.
Wandernde Klänge
Für die Umsetzung des Raums haben sich Musikforschende der Hochschule Luzern (HSLU), Köhlerin Doris Wicki und die Komponistin Manuela Villiger zusammengetan. «Unser Ziel war es, das traditionelle Handwerk über Klang- und Bildkunst erlebbar zu machen – und die Installation möglichst harmonisch in ihre natürliche Umgebung einzubetten», erläutert Projektleiter Yannick Wey von der HSLU.
So nutzt die Klanginstallation mit dem Titel «Kohle klinge!» ausschliesslich Tonaufnahmen von Kohle. Einige dieser Sounds sind in ihrer rohen, unverarbeiteten Form zu hören, während andere durch den Einsatz von Mehrfachfiltern, Hall und Raumeffekten verfeinert wurden. Die Klänge «wandern» dynamisch von einem Lautsprecher zum nächsten, was die akustische Illusion einer Bewegung erzeugt.
Eine kleine klangliche Kostprobe bietet unser Video: